Feuerwehr ist Teamarbeit
Pandemie hat uns einiges abverlangt. Besondere Ehrung für Ferdinand Duscher
Von „Herausfordernden Zeiten und Einsätzen“ für die Feuerwehren im Landkreis Schwandorf und hier für die Feuerwehr Neunburg, lobte Landrat Thomas Ebeling. Der 1. Vorstand Georg Schmid begrüßte bereits zum zweiten Mal im Ausweichquartier in der Schwarzachtalhalle die Ehrengäste und seine Feuerwehrleute zur Jahreshauptversammlung für das Einsatzjahr 2021. Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder und im Anschluss an die Belehrung über die Infektionsschutzmaßnahmen, wurde die Beschlussfähigkeit mit anwesenden 79 Mitglieder für die durchzuführende Satzungsänderung festgestellt bei einer Mitgliederzahl von 295. Die vorgelegte Tagesordnung wurde wegen des vorgezogenen Berichts von Kommandant Bernhard Käsbauer abgeändert. Voller Stolz konnte er feststellen, dass die Freiwillige Feuerwehr Neunburg an allen Tagen in vollem Umfang einsatzbereit war. Es wurden 101 zum Teil herausfordernde Einsätze erfolgreich gefahren. Vor allem durch den schnellen und zielgerichteten besonderen Einsatz beim Brand in der Amberger Straße konnten 3 Menschenleben gerettet werden. Hier zeigte sich auch wie wichtig die Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren ist. Auch bei einem Brand in Kröblitz konnte mit Hilfe der Drehleiter eine Person aus dem brennenden Haus gerettet werden. Hier zeigte sich auch eindrucksvoll, wie wichtig und notwendig diese Drehleiter, aber auch die anderen Löschfahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände sind. „Mindestens genauso so wichtig für den Einsatzerfolg ist aber fundierte und moderne Ausbildung, wie sie bei uns seit Jahren durchgeführt wird.“ Die Einschränkungen durch die Pandemie bekommt die Feuerwehr Neunburg aber doch stark zu spüren. Erst Ende Mai konnte mit Präsenzübungen begonnen werden, die aber im Oktober bereits wieder eingestellt werden mussten. Es konnten trotz der Beeinträchtigungen beeindruckende 34 Übungen angeboten werden. Eine Vielzahl von Aktiven nutzte das Angebot und stellt ihre Freizeit mit 1.689 Stunden Übungsbetrieb unentgeltlich zur Verfügung. Noch wichtiger sind die 65 aktiven Frauen und Männer, die nur mit „Gotteslohn“ also unbezahlt, 1.563 Einsatzstunden zum Wohle der Bevölkerung geleistet haben. Ganz wichtig war die Tatsache, dass alle Einsätze unfallfrei gefahren wurden. Außerdem hat der Kommandant im abgelaufenen Jahr die Tagesalarmsicherheit festgestellt.
Sein großer Dank galt auch allen Arbeitgebern, die es ermöglichen, dass die Einsatzkräfte ohne Probleme ihren Arbeitsplatz verlassen dürfen um in den Einsatz zu gehen. Um auf dem Stand der Zeit und der Technik zu bleiben, bedeutet immer wieder in die Sanierung und Modernisierung des Gerätehauses und der Ausrüstung, viel Zeit und Arbeit zu stecken, wie zum Beispiel der dankenswerterweise Einbau der notwendigen Abgasabsaugung. Auch Feuerwehrverein hat sich an den Investitionen beteiligt und hat eine hochwertige Kamera für die Online-Ausbildung angeschafft. Wie der Kommandant feststellte sind 96 % der Aktiven 2 x geimpft und ein großer Teil auch schon geboostert. Das dient alles dem obersten Ziel der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft. Trotzdem sind die Einsätze mit FFP2-Maske sehr schwer. Er bedankte sich bei vielen Rettungsorganisationen und Adressen.
1. Bürgermeister Martin Birner freute sich über die große Anzahl der gekommenen Mitglieder und lobte die Kameradschaft in der Mannschaft. Auch die guten Verbindungen zu den Neunburger Ortswehren ist ein großer Pluspunkt. Er war tief beeindruckt vom Vorgehen der Einsatzkräfte beim Brand in der Amberger Straße. Leider bleiben fast sämtliche gesellschaftlichen und Vereinsaktivitäten wegen Corona auf der Strecke. Landrat Thomas Ebeling brachte seine Hochachtung für die Einsatzfreude, die von den ehrenamtlichen Kräften erbracht werden, zum Ausdruck und freute sich, Feuerwehrleute dafür zu ehren, die sowohl 25 Jahre als auch beeindruckende 50 Jahre aktiven Dienst leisten.
Kreisbrandrat Christian Demleitner sprach den Feuerwehrleuten seinen Dank aus und verwies auf die erbrachten 101 Einsätze. Im Tagesgeschäft haben sich die erbrachten Einsätze aber trotzdem sehr verändert. Sie sind schwieriger geworden wegen der ganzen Umstände. Alle Feuerwehren im Landkreis Schwandorf haben ihren Einsatzauftrag trotz Pandemie hundertprozentig erfüllt, was für ihn ein ganz besonderes gutes Zeichen ist. Die nachfolgenden Ehrungen waren für den Kreisbrandrat ganz besondere Leistungen von Einsatzfreude und ehrenamtlichem Engagement.
Zuerst wurden die beiden Feuerwehrleute Florian Binder und Stefan Dirnberger mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Freistaates Bayern für 25 Jahre aktiven Dienst geehrt.
50 aktiver Dienst
Der langjährige Kreisbrandmeister und frühere Kommandant Ferdinand Duscher erhielt für 50 Jahre aktiven Dienst, das Große Ehrenzeichen in Gold des Freistaates Bayern, eine besondere und relativ seltene Ehrung. Vorstand Schmid würdigte in seiner Laudatio die Aufbauleistung für das heutige Feuerwehrhaus und für die Feuerwehren und Ausrüstung der Stadt Neunburg. In einer Vielzahl von bedeutenden Einsätzen und Katastrophen war Duscher gefordert, wie Überschwemmungen, Brände oder Schneekatastrophen im Osten des Landkreises. Auch die Aufbauarbeit hinsichtlich der Jugendarbeit und der Initiative zur Herabsetzung des Mindesteintrittsalters der Jugendfeuerwehren fanden Beachtung. Nahezu 20 Jahre übt Ferdinand Duscher das Amt des Kreisbrandmeisters Schwandorf Land 3 / 4 erfolgreich aus. In einer kurzen Dankesrede appellierte Ferdinand Duscher für Kameradschaft und Zusammenhalt. Sein aufrichtiger Dank war W“ Ohne Euch alle, hätte ich das nicht geschafft“!
Weitere Aktiven- und Vereinsehrungen für 10 bis 50 Jahre Vereinstreue folgten. Nach den Ehrungen wurde von Georg Schmid jun. ein beeindruckendes Video über die Einsatztätigkeiten des Jahres 2021 gezeigt, der die vielfältige Belastung der Feuerwehrleute im Einsatz zeigt.
Vorstand Schmid wies auch darauf hin, dass die Jugendfeuerwehr Neunburg in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen feiern kann. Wie die Feierlichkeiten ausfallen, muss abgewartet werden. Er bedankte sich bei allen Helfern und bei allen Gruppen ob Kinderfeuerwehr „Löschbande“, Jugend-, Seniorenfeuerwehr und der großen Gruppe der passiven Feuerwehrleute. Alle Satzungsänderungen wurden einstimmig angenommen. Der Vorstand sagte Dank für die geleistete Unterstützung und beendete die Versammlung mit den Worten „Gott zur Ehr`, dem Nächsten zur Wehr“.
Einsätze:
101 Einsätze davon waren 18 Brandeinsätze, 43 technische Hilfeleistungen, 3 Sicherheitswachen,
35 Fehlalarmierungen und 2 sonst. Tätigkeiten.
65 Aktive (Frauen und Männer)
Einsatzbereitschaft war zu keinem Zeitpunkt durch Corona beeinträchtigt.
Unfallfrei
Tagesalarmsicherheit:
Dank der Bereitschaft der Arbeitgeber, die Aktiven im Einsatzfall freizustellen, war die Feuerwehr, zu jeder Zeit, 365 Tage im Jahr einsatzbereit.